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Donnerstag, 6. Oktober 2011

Trauer um Steve Jobs

"Thank you for making the iPhones, Computers and iPads. I really miss you. Jasmine." Es sind nur ein paar Worte, in Kinderschrift auf den Bürgersteig vor Steve Jobs' Wohnhaus in Palo Alto geschrieben. Doch drücken sie das aus, was viele Fans, Kollegen und Prominente über den Verlust des Apple-Mitgründers und langjährigen Konzernchefs empfinden.








Barack Obama, US-Präsident: Michelle und ich waren sehr traurig, als wir vom Tod Steve Jobs' erfahren haben. Steve war mit einer der größten amerikanischen Innovatoren - tapfer genug, unterschiedlich zu denken, kühn genug zu glauben, die Welt ändern zu können, und talentiert genug, es auch wirklich zu tun. Er hat eine der erfolgreichsten Firmen der Welt in seiner Garage gegründet und gilt als Musterbeispiel für den 'American Spirit'. Er hat PCs gebaut und das Internet in die Hosentaschen gebracht, er hat die Informationsrevolution nicht nur greifbar, sondern auch intuitiv und spaßig werden lassen. Und er hat dank seines Talents, Geschichten zu erzählen, Millionen Kindern und Erwachsenen viele schöne Stunden bereitet. Steve hat jeden Tag seines Lebens so gelebt, als ob es sein letzter ist. Er hat unsere Leben verändert, eine Industrie neu definiert, und ihm ist gelungen, was nur selten in der menschlichen Geschichte passiert: Er hat die Art und Weise verändert, wie die Welt gesehen wird. Die Welt hat einen Visionär verloren. Und es könnte keinen größeren Tribut an Steves Erfolg geben als den Fakt, dass ein Großteil der Welt von seinem Tod über ein Gerät erfahren hat das er erfunden hat. Michelle und ich senden unsere Gedanken und Gebte an Steves Frau Laurene, seine Familie, und all die, die ihn geliebt haben.
 An diesem Mittwochabend, kaum dass die Nachricht von Jobs' Tod über die örtlichen Radiosender lief, haben sich Dutzende Menschen aufgemacht, um ihm vor der Apple-Zentrale in Cupertino und seinem Wohnhaus im 20 Autominuten entfernten Palo Alto Lebewohl zu sagen. Über beiden Orten liegt eine andächtige Stille; das sonst so geschäftige High-Tech-Tal Silicon Valley scheint einen Moment innezuhalten.

Eine Parkbank am 1 Infinite Loop in Cupertino, dem Hauptquartier von Apple, wird zum Ort der Andacht. Über und über ist sie mit Blumen bedeckt und mit Beileidskarten. Auf einem iPad, das in der Dunkelheit leuchtet, ist Steve Jobs' Bild zu sehen. Seine Fans haben ihrem Idol einen Schrein errichtet, auch viele Mitarbeiter nehmen hier Abschied. Sie sind an ihren Hausausweisen zu erkennen und haben erst wenige Stunden zuvor von der schrecklichen Nachricht erfahren. Ein Pärchen liegt sich weinend in den Armen, ein Mann im Kapuzenpulli kann seine Tränen ebenfalls nicht unterdrücken. Seine Freunde versuchen, ihn zu trösten, doch er zieht sich in die Dunkelheit zurück, will allein sein.

Vor der vierstöckigen Apple-Zentrale haben sich bereits die Übertragungswagen der US-Fernsehsender aufgebaut. Die Kamerateams, sonst immer auf der Suche nach einer schnellen Schlagzeile, halten sich aber auffallend zurück. "Nein, ich möchte kein Interview geben", sagt einer der Trauernden. "Ich möchte Steve Jobs nur meinen Respekt bezeugen." Michael ist einer der wenigen, der reden möchte. "Wir haben beim Abendessen von Steve Jobs' Tod erfahren", sagt der junge Mann. "Wir wohnen eine Stunde entfernt und sind gleich hergefahren. Steve war eine ganz besondere, eine einzigartige Person."

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